Wer von uns kann schon sagen, dass er durchgehend glücklich ist!?
Momentan ist das Thema „Glück“ überall aufzufinden. Fast jeder sucht danach, auch ich gehörte mal zu den Suchenden. Ich weiß noch wie ich mir regelmäßig die Frage stellte, wann das Glück denn endlich eintrifft. So als wäre das Glück ein Ding was ich mir bei Amazon kaufen und liefern lassen könnte.
So unternahm ich viele Veränderungen, nahm an unterschiedlichen Angeboten teil und war im Optimierungswahn. Die passende Lektüre stapelte sich in unserem Haus und ich legte los mein Leben in den Griff zu bekommen.
Ein Glück habe ich tolle Seminare bei der Coaching Academie belegt und vieles änderte sich zum positiven. Sie nennen es: (Contextuelles Coaching – mehr dazu könnt ihr bei Interesse auf deren Webseite nachlesen) Ich kann mich noch ganz genau an eine Situation erinnern, als ich mal wieder in einem tiefen Loch steckte und meinen Coach fragte: Wann habe ich das Ziel erreicht? Wann bin ich endlich glücklich, lebe contextuell und was muss ich noch alles tun um diesen Zustand zu erreichen?
In meinem Kopf festigte sich ein Bild, wie glücklichsein aussehen sollte… Ich erwartete Dauergrinsen, keine Probleme mehr, alles mit Leichtigkeit erledigen, durchgehend Harmonie in meiner Partnerschaft, dauerhaft glückliche Kinder und immer fröhliche Kommunikation. Ich träumte von besten Ergebnissen im Job, die immer meine Pläne deutlich überstiegen, Erfolg ohne Schwierigkeit und Mühe ohne jeglichen Rückfall oder Probleme.
Natürlich sollte dann auch alles super in der Familie laufen und alle Familienmitglieder, auch die weiter entfernten, herzlich, liebevoll und im Einklang miteinander auskommen. Harmonie in jeder Hinsicht.
Die Messlatte war hoch!
Wenn ich an diese Zeit zurück denke sehe ich, welche Vorstellungen mich daran hinderten tatsächlich glücklich zu sein.
Jetzt weiß ich: Das persönliche Glück kommt nicht von außen. Es müssen keine bestimmten Vorstellungen erfüllt sein um glücklich zu sein. Harmonie in jeder Hinsicht ist und bleibt großes Kino, welches sich durch viele wunderbare Hollywood Szenen in unseren Köpfen festsetzen und die Messlatte so hoch setzt, dass glücklich sein nicht mehr möglich ist.
Wir sehen leidenschaftliche Paare die durchgehend in romantischer Ehe leben, Familien die immer füreinander einstehen, Freunde die immer füreinander da sind und mit denen immer Spaß garantiert ist. Kinder die nie Ärger machen und Frauen die trotz siebenköpfige Familie immer eine top Figur haben und Haushalt, Kinder, Ehe, Beruf und alles weitere ganz locker und mit Fingerschnippen regeln und abends in enganliegendem Abendkleid mit dem Gatten ausgehen, der natürlich sofort trotz 20 Jahren Ehe verliebt ein Kompliment haucht, wie gut sie doch wieder aussieht.
Aufwachen!!! Das ist Kino!!!
Diese Filme sind dafür da, dass wir uns amüsieren, es geht nicht darum sich damit zu identifizieren, zu vergleichen, oder sogar all dies zu erreichen, außer du spielst als Hauptdarsteller in dem Kinostreifen mit. Dann darfst du mit all den anderen „Marionetten“ des Regisseurs deine Rolle zum Besten geben. (Selbst am Set herrscht nicht nur Harmonie!)
Also, wenn das alles nicht das Ziel ist und von uns nicht erreicht werden kann, was ist glücklich sein dann wirklich?
Du findest das Glück nicht im Außen… Was meine ich damit?
Dein Glück hat nichts mit anderen Personen zu tun. Es hat nichts damit zu tun was sie zu dir sagen, wie sie mit dir umgehen, ob sie dich mögen oder nicht. Natürlich kann es sein, dass es dir nicht gefällt was sie sagen, wie sie mit dir umgehen – du verstehst was ich meine? Trotzdem hat dein Glück nichts mit ihrer Handlung zu tun. Denn wenn du glücklich bist, ist es total egal was sie sagen. Selbst wenn sie etwas sagen was dir nicht gefällt wird dich das nicht tangieren, wenn du bereits glücklich bist. Du wirst vielleicht entscheiden, dass du nichts mehr mit ihnen zu tun haben willst, oder in einem Gespräch eruieren was du in dem Moment fühlst, wenn sie sich so verhalten, aber sie werden dich nicht unglücklich machen.
Wenn du jetzt sagst: ABER wenn sie doch etwas sagen was mich verletzt, dann bin ich unglücklich!
Nun, du bewertest was sie sagen und packst es entweder in das gedankliche Fach: Gefällt mir nicht, oder in das Fach: Ist mir egal, oder in das Fach: gefällt mir gut. Das heißt du bewertest alles und immer. Deine Bewertung ist immer deine Bewertung, diese hat nichts mit dem anderen zu tun. Jemand anderes würde wahrscheinlich an deiner Stelle das Gesagte ganz anders bewerten. Das heißt, wenn du ein eher empfindlich reagierender Mensch bist wird dich eine Aussage eher treffen, als wenn du jemand bist dem es total egal ist was jemand anders über ihn sagt. Und hier liegt „das Geheimnis“.
Du kannst selbst wählen, ob du es zu lässt, dass deine Bewertung dich glücklich oder unglücklich macht. Eigentlich ganz einfach, aber für die meisten Menschen ist das nicht leicht. Nun, sie gehen davon aus, dass der andere Mensch ähnlich fühlt wie er selbst und er deshalb doch wissen, spüren, denken können müsste, dass es dich verletzt. Dem ist erstens nicht so und zweitens hast auch dann DU immer noch die Wahl, ob du das Gesagte an dich heran lässt.
Konkret hast du also die Möglichkeit glücklich zu sein, in dem du wählst glücklich zu sein! Das tust du, in dem du entweder die Situation positiv bewertest, oder wenn sie dir doch nicht passt, kannst du sie so verändern, damit die Situation dich nicht weiter tangiert. Das kannst du tun in dem du mit dem Menschen redest und ihm sagst wie du fühlst und was du möchtest, du die Sache einfach zu den Akten legst weil es sich deiner Meinung nach nicht lohnt da überhaupt einen Gedanken für zu verschwenden, oder du machst einen Cut und ihr geht getrennte Wege.
Du hast immer die Wahl. Du hast auch die Wahl weiter zu leiden. Viele Menschen wählen dies, weil sie auch Vorteile dadurch haben. Sie nehmen dadurch die Opferrolle ein. Opferrollen sind begehrt, weil man sich dann schön in dem Ärger suhlen kann, anderen Menschen davon erzählen kann, gefühlt die Legitimation zum Jammern hat und keine Bedingungen erfüllen muss, weil man hat es ja schon so schlimm erwischt…
Außerdem speichert unser Unterbewusstsein diese Unzufriedenheit und schlägt zurück. Du rächst dich für das gesagt oder getane. Nicht unbedingt bei der Person die das ausgelöst hat, aber z.B. bei dem Geschlecht, also z.B. bei anderen Männern oder anderen Frauen, in dem du immer wieder ähnliche Probleme in der Beziehung hast, oder für dich Männer Schweine sind und du dir diese Einstellung immer wieder bestätigst, oder falls du dadurch gegen Frauen bist und denkst sie sind Zicken, wirst du dir auch diesen Glaubenssatz immer wieder bestätigen mit Situationen die eintreten bei denen es immer wieder darauf hinausläuft das du Recht hast mit deiner Meinung.
Dies schadet dir und deinem Leben. Egal welchen Glaubenssatz du aus deinem Ärger formst und lebst, er wird dir immer wieder beweisen dass du Recht hast. Mit Recht haben über einen negativen Glaubenssatz wirst du aber nicht glücklich. Wer will schon mit einem Schwein verheiratet sein, oder bleiben, oder wer will seine Zeit mit einer Zicke verbringen?
Vielleicht hat dir die Handlung nicht gefallen, das kann wirklich so sein, aber diese Handlung hat nichts mit dem Geschlecht zu tun. Nicht alle sind gleich.
Dich verletzt also nicht der Mensch, sondern die Bewertung über die Handlung des Menschen. Das interessante ist, sobald man das für sich begriffen hat, erlebt man immer weniger Dramen. Irgendwann erlebt man kein Drama mehr.
Mein 2017 war bisher nicht das schönste Jahr. Unsere Kinder hatten 3 Monate lang Keuchhusten, ich habe den Kontakt zu sehr nahen Menschen auf Ruhezustand geschaltet, weil sie Sachen gesagt haben, die gegen mich als Person gerichtet waren und vor kurzem hatten wir in unseren Sommerferien 1,20 m Wasser im Keller. All das könnte mich total fertig machen, aber ich bewerte es als etwas was nun mal im Leben vorkommt. Man muss das Beste daraus machen und weiter geht es. Es hat nichts mit mir als Mensch zu tun. Ich möchte nicht, dass es mein Leben negativ beeinflusst. Ich wähle glücklich zu sein, egal wie scheiße die Umstände um mich herum sind.
Ich vergebe lieber, als das ich über meine negative Bewertung, oder negative Meinung Recht behalte.
Solltest du in einer Situation sein in der du unglücklich bist kannst du dich fragen, ob es das wert ist. Ist es das wert, dass du deine kostbare Lebenszeit hier auf Erden dafür verschwendest dich darüber zu ärgern. Auf gut deutsch: Dir den Tag, die Nacht oder das Leben zu versauen deshalb! Wenn dir das klar wird, dass dies ein zu hoher Preis ist dein Leben für Ärger zu opfern, verlässt du die Opferrolle und wirst glücklich sein.
Zu Beginn wirst du vielleicht zurück fallen, vielleicht wirst du Hilfe in Form von Coaching benötigen, aber wenn du den Willen hast glücklich zu sein und negativer Energie keinen Raum gibst, wirst du dein Ziel erreichen.
Und wenn du mich fragst, ob ich mich nie ärgere sage ich dir: Klar ärgere ich mich mal, aber nie so lange, dass ich in Kürze nicht wieder lachen kann und alles wieder super ist. Herausforderungen, Schwierigkeiten, Probleme, wird es immer geben, aber ich sehe sie an wie ein Weg zum nächsten Level an, wenn ich diese meistere dann habe ich das nächste Level des Spieles „glücklich sein“ erreicht.
Ich wünsche dir viel Spaß bei diesem Spiel, denn hätten wir keine Herausforderungen in unserem Leben, wäre es langweilig.
Genieße deine Herausforderungen und dein Leben und meistere sie so, dass du spürst dass du glücklich bist und jeden Tag gerne wieder aufstehst und aufs Neue für dein Leben losgehst.
Genieße deinen Tag und bis in Kürze
Eva