Es kommt nicht oft vor, dass ich krank bin. Ich überstehe die meisten Krankheiten innerhalb der Familie ohne nur ein bisschen davon abzubekommen. Gerade erinnere ich mich an das letze Jahr in dem unsere beiden Töchter fast gleichzeitig an Keuchhusten erkrankt sind.
3 Wochen am Stück habe ich kaum geschlafen und bin nachts von einem Hustenanfall zum nächsten gehechtet und habe unsere Töchter so gut ich konnte unterstützt, diese furchtbare Krankheit zu überstehen.
Wenn ich also funktionieren muss, dann funktioniere ich bis zum bitteren Ende.
Oft werde ich jedoch im Urlaub krank. Sobald mein Körper merkt, dass er sich ein wenig erholen darf, dann versteht er es irgendwie falsch und schwups liege ich mit Lungenentzündung oder sonstigen unnötigen Krankheiten flach. Wobei, welche Krankheit ist schon nötig…
Und jetzt gerade sitze ich eingepackt in meine Bettdecke im Bett und stelle fest, dass es mich diesmal etwas anders erwischt hat. Rauf und runter habe ich überlegt wie ich mir denn diese Miesere eingefangen haben. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr Kälte empfindlich bin. Ich achte auf jeden Durchzug, dass er mich bloß nicht erwischt.
Diesmal habe ich mir wahrscheinlich selbst zugesetzt. Ich habe nämlich in meinem Cabrio mitten im Winter mit offenem Dach einigen Sperrmüll zum Müll gefahren. Natürlich war ich dick eingepackt, natürlich hatte ich die Heizung an, aber ich habe auch bemerkt dass mir trotzdem ein wenig kalt war.
Oder ich habe mir die Erkältung zugezogen als ich eine Stunde an der offenen Tür stand, natürlich in Wintermantel, aber leider nur in Hausschuhen, und unseren Töchtern zugeschaut habe wie sie ihr Kinderfeuerwerk anzünden und im Nachhinein Silvester nachfeiern, weil wir dieses Jahr leider wenig vom Feuerwerk mitbekommen haben.
Wie wir Mütter so sind, wir machen alles mit, Hauptsache es dient dem Wohle der Kinder oder der ganzen Familie. Leider vergessen wir uns ab und zu ein wenig.
So kam es wie es kommen musste, die Halsschmerzen haben mich erinnert, dass ich auch ein Mensch bin der krank werden kann und trotz jeglichen Kampfes gegen Schlimmeres mit Homöopathie, Kräutern und Ruhe hat es mich voll erwischt!
Ich beugte mich dem Naturgesetz und belagere seit ein paar Tagen das Bett. Mein Mann wurde ausquartiert, um schlimmeres Unheil zu vermeiden und genießt gerade die erhöhte Lage auf der Couch mit zusätzlicher Gästematratze, da wir Frauen ja wissen, dass diese nach einigen Nächten beginnen würde nach Schweiß zu müffeln.
Ich hatte mich somit torkelnd bemüht den Schlafplatz meines Mannes so bequem wie möglich, aber noch wichtiger so vorausschauend umzugestalten, um unsere Couch vor ungewünschten Gerüchen zu schützen.
Mein Mann, ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann und fabelhafter Papa gibt in solchen Zeiten wie diesen sein Bestes. Klar ist jedoch, dass er mich nicht ersetzen kann. Papas sind nun mal Papas und nicht Mamas und haben oftmals eine ganz andere Weltanschauung und Wahrnehmung als wir weiblichen Geschöpfe.
So türmen sich nach einigen Tagen das bereits verwendet Geschirr, Essensreste bildeten einen grauen Schleier und Tee glitzert in sanften Farben an der Oberfläche. Der Müll wartet auf der Terrasse darauf, dass die Füchse ihn endlich auseinander nehmen würden und die leere Mülltonne am Straßenrand gehört seit einigen Tagen zum öffentlichen Gut und darf scheinbar auch von anderen genutzt werden.
Was jedoch wirklich tragisch war und wo ich mich richtig zusammen reißen musste war die Fütterung unseres Raubtieres. Unser Bolonka gehorcht aufs Wort! Meistens zumindest, na sagen wir eher wenn er will… Diesmal will er und wartete darauf dass ich ihm endlich sage, dass er fressen darf.
Da meine Stimme jedoch leider eher einem Roboter gleicht, neigte er bei meiner Aufforderung dass er fressen darf bloß seinen Kopf und schaute mich fragend an. Er war sich so unsicher ob meine Aussage jetzt fressen oder warten hieß, dass ich heftig Gestikulierend erklärt habe, dass er jetzt sein Mahl einnehmen darf.
Nach weiteren Kopfneigungen und fragenden Blicken hatte er dann endlich verstanden.
Ich hatte schon überlegt ob ich ihn füttern muss, damit er kapiert dass ich ihm erlaube sein Fressen zu sich zu nehmen.
Alles in allem läuft es aber wunderbar. Mein Mann schafft es unsere kleine zur Schule und zum Turnen zu bringen und während dessen sogar die Einkäufe zu erledigen. Er besorgt mir sogar meine speziellen Teewünsche die leider nur nach mehreren Anläufen zu finden sind und kümmert sich darum, dass die Kinder auch noch am selben Tag wieder ins Bett kommen.
Ich freue mich schon darauf wenn ich wieder zu 100% meinen Aufgaben nachgehen kann, denn mir ist bereits langweilig im Bett. Ich weiß, dass vieles liegen bleiben wir und ich dann in Akkord abarbeiten werde, also habe ich mir heute fest vorgenommen innerhalb der nächsten 3 Tage vollständig gesund zu werden.
Alles hat bekanntlich mit unserem Kopf zu tun, somit habe ich heute Fleißig meditiert, mir eine riesige Kanne Cistus, Thymian, Salbei, Ingwer, Honigtee mit zusätzlichen Kräutern gegen Husten gebrüht, weiter Globuli eingeworfen, Zwiebelsaft gemacht und sitze jetzt ganz entschlossen im Bett am Notebook mit dem festen Ziel wieder ab Montag voll durchzustarten, denn wie wir wissen, wenn Mama krank ist, läuft alles etwas anders.
Genießt euren Tag und bis in Kürze
Eva
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